Komponisten
Abel, Karl Friedrich (1723 - 1787)
Karl Friedrich Abel, Gambist und Komponist, entstammt einer deutschen
Musikerfamilie. Sein Vater, Christian Ferdinand, war zu Bachs Zeiten
Cellist und Gambist am Hof zu Köthen. Hier wurde Kar Friedrich am
Dezember 1723 geboren. Als Schüler der Leipziger Thomasschule wurde er
möglicherweise von J.S. Bach unterwiesen. Das Gambenspiel erlernte Abel
von seinem Vater.
Der Ruhm des jungen Virtuosen verbreitete sich rasch. Nach langjähriger
Mitgliedschaft bei der Dresdner Hofkapelle ließ sich Abel 1759 in London
nieder und wurde Kammermusiker der Königin Sophie Charlotte. Gemeinsam
mit Johann Christian Bach gründete Abel die bedeutenden Londoner
"Bach-Abel-Konzerte".
Sein kompositorisches Schaffen steht der Mannheimer Schule nahe. Am 20.
Juni 1787 verstarb K.F. Abel in London.
Werke des Komponisten bei Edition Engel: Sonate G-Dur (EdEn8701),
Sonate D-Dur (EdEn8702)
Belloli, Agostino (1778 - 1839)
Agostino Belloli wurde 1778 in Bologna geboren; er starb 1839. Er war
Hornist am Teatro alla Scala in Mailand. Er schrieb Balettmusiken und
Werke für und mit Horn, so Etüden für Horn, Quartette für vier Hörner
und das einsätzige Werk "Quartetto per Lauto, Clarinett, Corno,
Fagotto" (siehe EdEn4005).
Fux, Johann Joseph (1660 - 1741)
Johann Joseph Fux (auch Fuchs) war in Wien Hofkompositeur und 1. Hofkapellmeister von Kaiser Karl VI. und 2. Kapellmeister am
Stephansdom. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt in der Kirchenmusik; er schrieb aber auch Opern und
einige Instrumentalwerke.
Werke des Komponisten bei Edition Engel: Parthi á 4 (EdEn9009)
Eler, André-Frédéric (1764 - 1821)
André-Frédéric Eler soll 1764 im Elsaß geboren sein, vermutlich unter
dem Namen (Andreas-Friedrich) Heller, mit dem er auch bei Benton, Devries &
Lesure und Gerber zitiert wird. Er kam 1787 nach Paris und hat wahrscheinlich
dort seinen Geburtsnamen der französischen Sprache angepasst.
1794 wurde er Mitglied der Jury des Institut national de musique und 1795
Bibliothekar am Conservatoire national de musique. 1798 war Eler dort Lehrer für
Begleitung, Elementarlehre, Gesang, Kontrapunkt und Fuge. Der Schwerpunkt des
Schaffens von Eler liegt auf dem Gebiet der Kammermusik, vor allem für Bläser.
Angeregt wurde er dazu von den vielen seinerzeit in Paris wirkenden Komponisten,
so vor allem Charles-Simon Catel, Frédéric-Nicolas Duvernoy, Ignaz Joseph
Pleyel, Giovanni Punto (Jan Vaclav Stich) und Antonin Rejcha. Eler schrieb auch
einige Bühnenwerke, so die Opern „L’habit de la Duchesse de Grammont“,
„Apelle et Campaspe“, „La Forêt de Brama“, „Le chant des vengeances“,
„L’habit du Chavalier de Grammont“ und Vokalwerke, so Kanons mit Klavier,
ein Agnus dei, eine Ode zu den Festen und Zeremonien der französischen
Revolution, sowie Gesangsszenen. Mehrere dieser Werke sind verloren. Eler war
Verfasser der „Collection Eler“, in der er Gesangswerke des 16. und 17.
Jahrhunderts herausgegeben hat. Er starb am 29.4.1821 in Paris.
Im Verlag ist ein systematisch-thematisches Werkverzeichnis des Komponisten
erschienen (Best.Nr. 2004).
Fiala, Joseph (1748 - 1816)
Joseph Fiala wurde am 2. März 1748 in Lochowitz (Lochovice) bei Pribram (bezirk
Beroun) in Westböhmen geboren. Seine wichtigsten musikalischen Stationen
waren als Oboist beim Fürsten Öttingen-Wallerstein und als Cellist und
Gambist in den Hofkapellen von Salzburg und vor allem Donaueschingen. Dort
starb er 1816.
W.A. Mozart hatte gerade das letzte seiner sechs Divertimenti für 2
Oboen, 2 Hörner und 2 Fagotte (KV 217g/289) vollendet, als er 1777 in
München Joseph Fiala kennenlernte - woraus eine lebenslange Freundschaft
wurde.
Im Verlag ist ein systematisch-thematisches Werkverzeichnis des
Komponisten erschienen (Best.Nr.
2002).
Werke des Komponisten bei Edition Engel: Concertino (EdEn7001),
Divertimento in D (EdEn4002),
Divertimento in G (EdEn4003)
Grandi, Alessandro (1577? - 1630)
Alessandro Grandi - möglicherweise ein Schüler von Giovanni Gabrieli - war über 10 Jahre im Bannkreis des Stilreformators Monteverdi an San Marco in Venedig tätig. Als Sänger, später als Vizekapellmeister hat Grandi den neuen affektintensiven Konzertstil des Frühbarock gewissermaßen an der Quelle mitverfolgt und mitgestaltet. Seine Vorliebe für die monodische
Aria, Solomotette und Kantate (der Begriff wird auf ihn zurückgeführt) schlug sich in einer Reihe gedruckter Sammlungen nieder.
Werke von Grandi bei Edition Engel: Cantabo
Domino (EdEn8704)
Iwanow, Iwan (*1933)
Iwan Iwanow wurde 1933 in Beli Mell, Bulgarien geboren. Nach Abschluss
der Hochschule für Musik in Sofia im Fach Waldhorn arbeitete er als
Solohornist. 1965 kam er in die damalige DDR und setzte sein Studium im
Hauptfach Komposition und Dirigieren an der Hochschule für Musik in
Leipzig fort. Nach dem Studium wurde er als 1. Kapellmeister an das
staatliche Vogtlandorchester Reichenbach verpflichtet.
Als Komponist machte sich Iwan Iwanow einen Namen durch Orchesterwerke wie
"Sonatine für Orchester" und "Sinfonia buffa".
Besonderen Erfolg hatten die sinfonischen Märchen "Max und
Moritz" und "Die Nachtigall". Auch Kammermusikwerke für
Oboe und Klavier, für Flöte und Klavier, sowie die
"Buffo-Suite" für Blechbläserquintett und die "Bulgarischen
Skizzen" haben besonders bei Jugendlichen Anklang gefunden.
1985 wurde er mit der Gründung des Jugendsinfonieorchesters der
Landesmusikschule 'Johann Sebastian Bach' beauftragt und war von Anfang an
künstlerischer Leiter des Ensembles.
Mettenleiter, Johann Michael (1791 - 1859)
Johann Michael Mettenleiter wurde am 29.1.1791 in Grosskuchen bei
Neresheim als Sohn des Uhrmachers Hohann Georg Mettenleiter geboren. In
Neresheim wurde er Singknabe im Kloster und im Lyceum des Fürsten Johann
Anselm von Taxis und später Lehrer und Organist.
Nach einer Lehre bei seinem Vater wurde er 1812 Geometer und richtete eine
Steindruckerei ein. 1818 kam er als Lithograph und Hofmusikus zu Fürst
Ludwig von Oettingen-Wallerstein, später wurde er dort fürstlicher
Sekretär und Chorregent. Er war Musiklehrer seines Sohnes Bernhard und
seiner Neffen Johann Georg und Dominicus.
Johann Michael Mettenleiter hat ein umfangreiches Oeuvre an Kirchenmusik,
u.a. mehrere Messen, komponiert, sowie weltliche Kantaten, Chöre, Lieder,
Orchester- und Kammermusikwerke, von denen aber nur wenige gedruckt worden
sind.
Johann Michael Mettenleiter starb 1859 in Wallerstein.
Werke des Komponisten bei Edition Engel: Quintetto (EdEn9008)
Pleyel, Ignaz Joseph (1757 - 1831)
Ignaz Joseph Pleyel wurde am 18.6.1757 in Ruppersthal in
Niederösterreich geboren und starb am 14.11.1831 bei Paris. Seine
musikalische Ausbildung erhielt er u.a. bei Wanhal und Haydn, mit dem er
später in England konkurrierte. Bedeutung erhielt er neben seiner
Tätigkeit als Kapellmeister am Straßburger Münster und Klavierfabrikant
vor allem durch seine Streichquartettkompositionen.
Seine übrigen Werke sind - trotz einer ungeheuren Popularität zu seinen
Lebzeiten - größtenteils in Vergessenheit geraten.
Josef Matéj Rejcha (1752 - 1795)
Josef Matéj Rejcha wurde am 12. Februar 1752 in Chudenice bei Klatovy
in Westböhmen geboren und starb am 5. März 1795 in Bonn. Er war 1.
Cellist in der Kapelle des Fürsten Öttingen-Wallerstein und später
Direktor des kurfürstlichen Orchesters in Bonn.
Josef Rejcha schrieb mehrere Sinfonien, Solokonzerte für Streicher und
Bläser, sowie Duette für Geige und Cello, die größtenteils im Druck
erschienen sind. Auch komponierte er 12 Parthien für die Bläsergruppe
des Fürsten Öttingen-Wallerstein, die bisher jedoch nur teilweise
verlegt wurden. Diese Parthien sind typische Beispiele der Harmoniemusik,
die an den Fürstenhöfen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sehr
beliebt war.
Im Verlag ist ein systematisch-thematisches Werkverzeichnis des
Komponisten erschienen (Best.Nr.
2001).
Friederich Witt (1770 - 1836)
Friederich (Jeremias) Witt wurde am 8. November 1770 in
Haltenbergstetten im Fürstentum Hatzfeld (jetzt Niederstetten in Württemberg)
geboren. Sein Vater, der Kantor, Gerichtsschreiber und Schuldiener war,
starb, als Friederich sechs Jahre alt war. Er wurde daraufhin von seinem
Stiefvater Düring erzogen und soll ein Gymnasium in Nürnberg besucht
haben.
Witt kam als Cellist in die Kapelle des Fürsten Kraft Ernst von
Oettingen-Wallerstein mit einem Anstellungsvertrag vom 21. Januar1790.
Witt wird um 1800 nach Würzburg gekommen sein. Am 13.11.1801 gab er ein
Konzert mit der Hofkapelle. Am 15. April 1802 ernannte ihn Fürstbischof
Georg Karl von Fechenbach zum Kapellmeister des fürstlichen
Hoforchesters. 1803 heiratete Witt Cunegundi Limb; aus der Ehe wird eine
Tochter Francisca Magdalena genannt. Nachdem 1814 Würzburg endgültig zu
Bayern kam, wurden die Hofmusiker 1815 pensioniert. Bis 1818 leitete Witt
die Konzerte der Gesellschaft „Harmonie“. Über Witts letzte
Lebensjahre ist nichts bekannt; er hat in dieser Zeit aber noch
komponiert, vor allem für Fürst Carl Friedrich von Löwenstein in
Wertheim. Witt starb
am 3. Januar 1836 in Würzburg (L23).
Im Verlag ist ein systematisch-thematisches Werkverzeichnis des
Komponisten erschienen (Best.Nr.
2007).
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